Heute ist Nikolaus und zweiter Advent, und wir hoffen die Zimtsterne von gestern haben geklappt. Heute gibt es einen besinnlichen Text.
Viel Spaß beim lesen.
Aber es war doch gerade erst September! Das habe ich zumindestens gedacht als mir bewusst wurde, dass der Advent schon vor der Tür steht. Ich fühle mich ein wenig alt, wenn ich das selbe sage wie mein Vater schon, als ich ein Kind war: ,,Die Zeit fliegt!“ Dieses Jahr jedoch,so scheint es mir, fliegt die Zeit besonders schnell vorbei. Dieses Jahr war schon etwas besonderes und ich bin mir sicher, es war etwas besonderes für uns alle! Seit dem Frühjahr gehören bedrohliche Nachrichten und schützende Maßnahmen zur Pandemie, zu unserem Alltag und das Leben wie wir es kannten, kam zu einem jähen Halt. Anfangs noch gewöhnungsbedürftig, wurde die Alltagsmaske inzwischen… nun ja, Alltag eben. Wir blieben und bleiben viel mehr zu Hause, können den Gewohnheiten unseres Lebens nicht mehr nachgehen und die Stimmung ist bedrückend!
Lasst uns aber hier und jetzt inne halten und einmal tief durchatmen! (hier bitte einmal tief ein und aus atmen und kurz Pause machen)
Es gibt nämlich nicht nur die schlechte Seite! Ich bringe euch jetzt zurück in den Advent. Ich habe schon die ein oder andere Andacht und auch Predigt verfasst und woran ich mich direkt erinnere, ist ein Satz: ,,Advent heißt „Ankunft“! (…)“ und die Christen warten auf die Geburt von Jesus Cristus und damit darauf, dass der Erlöser ankommt. Das kann unsere Hoffnung sein und auch unser Trost, denn Gott ist uns an Weihnachten ganz nah, dadurch das er seinen Sohn zu uns auf die Welt geschickt hat. Darauf sollten wir uns besinnen, denn Advent sollte eine besinnliche Zeit sein.
Auf Duden online habe ich recherchiert über die Bedeutung von Besinnlichkeit, ich kam nicht weit, aber als ich mir überlegte, dass Besinnlichkeit von besinnen kommt, habe ich einige Wortbedeutungen gefunden.
,,besinnen“: nachdenken, bedenken, sich an jemanden/etwas erinnern, überlegen, sich bewusst werden
,,Aha!“, dachte ich, ,,nachdenken, mir bewusst werden!“.
Ich habe dieses Jahr viele, kleine wunderschöne Momente erlebt. Wir rücken alle näher zusammen, werden umsichtiger, hören einander besser zu! Wir denken viel mehr aneinander und zeigen ehrliches Interesse! Schaut mal auf euer Jahr zurück, bestimmt ist euch auch das ein oder andere passiert, was unerwartet schön gewesen ist! Mir zum Beispiel, als ich gebeten wurde diesen Text für euch zu schreiben. Ebenso als ich von Menschen, die ich zwar kenne aber mit denen ich sonst wenig Kontakt habe, gefragt wurde wie es mir geht, die mir ein offenes Ohr anboten. Ich habe mich dadurch inspiriert gefühlt einige handschriftliche Briefe zu verfassen und bekam auf jeden eine liebe Antwort! Das Gesundheitsministerium und die Krankenkassen fordern auf sozialen Plattformen dazu auf, auf sich selbst und andere zu achten und geben sogar hilfreiche Hinweise zum Thema Selbstfürsorge. Es ist wichtig sich zu besinnen und auch hier und da mal inne zu halten um sich zu fragen: ,,Wie geht es mir? Was brauche ich jetzt?“. Am einfachsten sich dafür Zeit zu nehmen wäre doch, wenn man sich mit einer heißen Tasse Tee hinsetzt und eine Kerze am Adventskranz anzündet. Es wird schon so früh dunkel, das ist für viele bedrückend ebenso für mich, aber ich mache mir dann Kerzen an oder Lichterketten und genieße die besinnliche Stimmung!
In der dunklen Jahreszeit und besonders im Advent ist es wichtig das wir uns Zeit nehmen für uns selber, damit wir auch im Geist gesund bleiben, wir können ganz bewusst ENTschleunigen, in uns selbst hinein hören und besser auf uns achten. Wir können uns kleine Rituale schaffen indem wir einen festen Zeitpunkt wählen um uns ruhig hinzusetzen, dem Kerzenschein zuzuschauen und uns zu besinnen. Ein Zeitpunkt um einige Kapitel in einem Buch zu lesen oder über einen Bibelvers nachzudenken, oder einen spirituellen Text. Das geht allein aber auch gemeinsam mit der Familie. Vielleicht kann man diese bestimmte Zeit zu einem Video Telefonat mit Menschen nutzen die man gerade wegen den Schutzmaßnahmen nicht persönlich sehen kann und gemeinsam eine kleine Auszeit genießen. Gewohnheiten zu schaffen die einem selber gut tun, ist nämlich auch eine schöne Idee die man direkt aus der Weihnachtszeit, dann auch als Vorsatz mit ins neue Jahr nehmen kann.
Wir können darüber nachdenken wie wir mit unserem Leben umgehen, was uns wichtig ist. Was haben wir dieses Jahr gelernt? Vielleicht haben sich Dinge die wir für essentiell gehalten haben als verzichtbar herausgestellt. Eventuell haben wir aber auch bemerkt, dass wir einiges für selbstverständlich hingenommen haben, was uns jetzt in dieser Zeit nicht mehr möglich ist. Wie gehen wir damit um? Wenn man sich bewusst wird was um einen herum und in einem geschieht, kann man damit umgehen oder damit umgehen lernen. Alles verändert sich ständig und wir müssen uns mit verändern, auch wenn wir oft gar nicht wahr haben wollen wie formbar wir Menschen eigentlich sind! Was wir nicht aufgeben dürfen und sollten ist das Vertrauen in uns selbst und die Hoffnung! Denken wir daran dass wir darauf warten am Heiligen Abend im Lukas Evangelium den Engel sagen zu hören: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird. Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.« und »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.«
Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent!
geschrieben von: Doris van de Velde