Lass Dich durch dieses Wort begleiten,
sammle Assoziationen und Gedanken.
Als Inspiration und Anregung kommen hier ein paar Impulse,
die Dir in der Auseinandersetzung mit dem Wort vielleicht weiterhelfen:
Text:
Meine Oma sagte immer „ Was du heute kannst besorgen, das schiebe nicht auf Morgen!“, wie oft hatte sie damit schon recht. Jeder kennt es da kommt eine Aufgabe in den Alltag geflattert, die uns irgendwie nicht in den Kram passt.
Sie passt einfach nicht in den von uns gewählten Ablauf. Die Sache wird aufgeschoben, weil wir gerade in dem Moment keine Lust darauf haben.
Dies wäre zumindest in den meisten Fällen die ehrliche Antwort. Ja wir finden direkt bei der Anfrage schnell einen Grund, das wir es in dem Moment nicht direkt machen können, aber der Gedanke es zu verschieben hat dann doch häufig den Grund das wir einfach keine Lust haben.
So stapeln sich Hausaufgaben, Berichte, Steuerunterlagen, häusliche Pflichten auf dem geistigen Schreibtisch.
Das Aufgeschobene stapelt und türmt sich. Es lässt sich eine gewisse Zeit in die Höhe stapeln und auch leicht komprimieren, aber irgendwann kippt der Stapel um und wir liegen darunter.
Wir sind förmlich erschlagen von der Last der aufgeschobenen Sachen. Plötzlich muss es ganz schnell gehen. Die Abgabetermine sind da.
Die Fristen sind abgelaufen und nun stecken wir da in den Tiefen des Jammertals und können uns nicht mehr bewegen. Die Gebirge der aufgeschobenen Sachen ragen hoch bis in den Himmeln und lassen keinen Sonnenstrahl und keine Freude ins dunkle Tal. Man sitzt also im Dunkeln auf dem Boden und weiß nicht wie man raus kommt. Wenn man an einer Stelle anfängt das Gebirge zu erklimmen, um über die Sachen hinweg zu steigen, dann drohen die Berge einzustürzen.
Wir kennen diese Lawinen schon, die uns erschlagen und begraben.
Besser ist es die Berge abzutragen. Die Sachen verschwinden nur wenn man sie abgearbeitet hat. Wenn wir dann oben auf den Gipfeln angekommen sind, dann fühlen wir uns befreit. Wir sehen wieder Licht und können den Horizont mit all seinen Farben sehen. Nachdem wir das geschafft haben und der Tisch wieder leer ist nehmen wir uns immer wieder vor, das das so nicht wieder passiert, aber schon am nächsten Tage beginnen wir wieder Sachen auf morgen zu verschieben, weil wir ja gerade erst alles gemacht haben und mal eben kurz ein bisschen Zeit für Erholung brauchen. Und so fangen die Haufen wieder leicht an zu wachsen. Wie im Erdinneren schieben sich wieder die verschiedenen Kontinentalplatten über und unter einander und Gebirge entstehen aus all den Sachen die wir Morgen machen wollen.
© Hauke Bruns (09.02.2021)
Aktion:
Einen Timer stellen (z.B. auf 25 min.) und in dieser Zeit so viel abarbeiten, wie du schaffst. Ganz fokussiert und ohne Ablenkungen. Danach darfst du dich belohnen.